Skadi | Working Cocker Spaniel | Kleinstadthunde.de
Hundesport,  Beschäftigung für den Hund,  Hundeleben

Hundeverein oder Hundeschule? Was ist besser? Was ist billiger, was macht mehr Spaß und vor allem, was bringt mir mehr?

In meinen letzten Artikeln habe ich öfter davon geschrieben, dass wir wieder auf den Hundeplatz gehen. Eine ganze Zeit lang habe ich das ja aus verschiedenen Gründen nicht mehr gemacht.

Aber dann hat mich die Lust wieder gepackt und dank einer neuen Position in meiner Firma kann ich sogar gewährleisten, regelmäßig zum Training zu erscheinen.

Natürlich habe ich mich auch gefragt, was für uns besser ist. Ob es wieder ein Hundeverein sein soll oder doch “nur” eine Hundeschule. Die Entscheidung war auch gar nicht so einfach und wenn du auch vor der selben Fragestellung stehst, freue ich mich wenn ich dir ein bisschen helfen kann.

 

Vorteile Hundeverein

  • Ein Hundeverein ist relativ günstig. In der Regel zahlt man einen Jahresbeitrag an die OG (Ortsgruppe) (und im SV auch an den SV selbst, aber man muss im SV selbst kein Mitglied sein, erst wenn man Prüfungen laufen will. Ich war eine ganze Zeit lang auch nur ein OG-Mitglied) und kann dafür jederzeit zum Training kommen.
  • In einem Hundeverein herrscht ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl. Gemeinsame Aktivitäten wie OG-Prüfungen, Grillen, Osterfeuer und Weihnachtsfeier sind gang und gäbe.
  • Manchmal kann man den Platz auch außerhalb der Trainingszeiten nutzen und so die ein oder andere Lektion noch einmal privat üben.

 

Nachteile Hundeverein

  • Du musst Arbeitsstunden leisten. Kannst du sie nicht leisten, wird in der Regel ein Betrag zum abzahlen fällig. In meinem letzten Verein waren es 12 Arbeitsstunden oder 10 EUR für jede nicht geleistete Arbeitsstunde. Als Vollzeit-Berufstätige ist es natürlich extrem doof, wenn Arbeitsdienste auf einen Donnerstag, 14 Uhr fallen.
  • Vereinsleben kann stressig sein. Besonders, wenn verschiedene Ansichten zu einem bestimmten Thema (Erziehung, Training, Futter, Haltung usw.) aufeinander treffen, sich Grüppchen bilden oder die ein oder anderen Personen sich nicht leiden können.
  • Fernbleiben von Veranstaltungen wird nicht gerne gesehen.
  • Enorm Zeitintensiv (bei meinem letzten Verein Mittwoch ab 17 Uhr, Samstag ab 13 Uhr und Sonntag ab 10 Uhr. Jeweils open end bis jeder durch ist).
  • Trotz des enormen Zeitaufwandes relativ wenig Training. Meine Hunde waren 15 bis 30 Minuten mit mir auf den Platz und die restlichen 3 bis 4 Stunden im Kofferraum. Gehen nachdem man fertig ist und die anderen noch nicht, kommt nicht gut an ;).

 


 

 

Vorteile Hundeschule

  • Keine Arbeitsstunden.
  • Absagen von Trainingsterminen sind in der Regel keine große Sache (müssen aber meistens bezahlt werden).
  • Keine Verpflichtungen im Hinblick auf Veranstaltungen.
  • Man macht sein Training und geht wieder. Smalltalk oder “Vereinsleben” gibt es nicht, es sei denn man möchte es.

 

Nachteile Hundeschule

  • Sehr viel teurer als Vereine (ich zahle im Monat mehr wie bei einem Verein in einem Jahr).
  • In der Regel keine sportliche Ausrichtung, Beschäftigungskurse wie Agility, Obedience oder Rally Obedience finden nur Just for Fun statt.
  • Meistens Gruppentraining. Der Hundeschultrainer konzentriert sich also auf mehrere Teilnehmer gleichzeitig. Je nachdem kann es dann schon mal dazu kommen, das man selbst zu kurz kommt oder das Gefühl hat, vorgeführt zu werden.

 

Hundesport | kleinstadthunde.de

Für mich ist Vereinsleben recht stressig, gute Erfahrungen habe ich damit auch nicht gemacht. Deshalb steht es bei mir auf der negativen Seite. Andere sehen das vielleicht genau anders herum. Ich denke, da muss jeder für sich selbst so eine Liste erstellen und seine Plus und Minus Punkte eintragen.

Wer aber an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen will, der ist tatsächlich in einem Verein besser aufgehoben als in einer Hundeschule. Denn zum starten braucht es eine Leistungsurkunde (oder Leistungsheft, Leistungskarte etc.) in der die Prüfungsergebnisse eingetragen werden. Diese stellt nur ein Verein aus. Und die bekommt man nur, wenn man Mitglied ist.

Dagegen ist jemand, der Problemhunde oder Defizite in der Erziehung hat, besser in einer Hundeschule aufgehoben. Denn im Gegensatz zum Vereinstrainer sind Hundeschultrainer auf Problemhunde spezialisiert. Vereinstrainer eher auf Hundesport.

Inuki Skad | Kleinstadthunde.de

Mit meinem ersten Hund war ich eine Zeit lang im IRJGV. Der Verein hat mir von der Aufmachung her gut gefallen. Gruppenstunden für Welpen, Junghunde und Begleithunde, keine (inoffizielle) Anwesenheitspflicht und auch eher anonym gehalten. Erst wenn es ums Agility oder Leistungskurse ging, kam der Vereinscharakter durch. Der Qualitätsstandard (im Hinblick auf Wissen und Trainingsmethoden) war zwar unterirdisch, aber Spaß gemacht hat es dennoch.

Ich wollte Gruppentraining, kaum bis keine Verpflichtungen und kein Vereinsleben mehr. Also bezahle ich entsprechend und gehe in eine qualitativ hochwertige Hundeschule. Sollte ich wieder Prüfungen gehen wollen, so würde ich wohl im SV Mitglied werden ohne einer OG anzugehören und mich selbst um die Teilnahme an Prüfungen kümmern. Das geht anscheinend auch und ist eine gute Alternative für mich.

Geht ihr in eine Hundeschule? Oder doch lieber in einen Verein? Warum habt ihr euch für das eine und nicht für das andere entschieden?

Hi, ich bin Dani, Bloggerin und Autorin bei Kleinstadthunde. Ich liebe leckeres Essen, tolle Schokolade, spannende Serien und jegliche Art von Abenteuer. Du kannst mich auch auf Facebook und Instagram finden.

Ein Kommentar

  • Isabella

    Eine echt interessante Sicht auf beide Dinge – gerade für mich, die Beides überhaupt nicht kennt 😉 Wir wollten mit unerem ersten Hund gerne eine gute Ausbildung machen. Ber vor gut 30 Jahren gb es noch keine große Auswahl. Hundeschulen so gab es überhaupt nicht und bei uns in der Gegend nur einen Verein. Dort wurde uns auch gleich mitgeteilt, dass man Mischlinge nicht wolle und die für eine vernünftige Ausbildung eh nicht zu gebrauchen sein.
    Das hat uns sehr geprägt und wir haben es danach auch nur einmal wieder probiert mit einem echten Training – da merkte ich aber schon nach Minuten, dass ich mit der Art nicht umgehen konnte.

    Wobei wir mal einen halben Tag bei einer sehr bekannten Trainerin waren und das war auch klasse – und hat uns damals gezeigt, dass wir keinen echten Trainingsbedarf hatten (war noch mit Laika und Damon).

    Ich gebe zu, dass ich in den letzten Monaten immer mal wieder darüber nachgedacht habe – allerdings nur über Hundeschule, nicht über einen Verein.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow