
Meine Lehrmeisterin und Seelenwärmerin – Skadi Einfach nur Skadi
Züchter: Mischling aus Bulgarien
geboren: 08.01.2013
Farbe: Black/Tan
Inzuchtkoeffizient: nicht bekannt da Mischling
CEA/PRA/Kat.: nicht getestet
HD: nicht getestet
MDR1: nicht getestet
Gebiss: war vollzahnig, mittlerweile fehlen welche
Größe: 40,5 cm
Gewicht: 12 KG
- BH, 10/2022 im SV OG Zetel, gerichtet von Wolfgang Meins
- IGBH 1, 05/2023 im SV OG Zetel, mit 93 Punkten ein SG, gerichtet von Peter Rohde
Charakter: Couchpotato
Im Sport
Skadi brennt nicht für den Hundesport. Sie schenkt einem gar nichts. Motivierte Zusammenarbeit ist bei ihr nicht ab Werk installiert und muss man sich jedes Mal mühsam erarbeiten. Mit Futter und genügend Motivation und guter Laune hat sie aber dennoch viel Spaß an dem, was wir so auf dem Hundeplatz machen. Daher dachte ich auch nie, das wir beide mal sowas wie eine Prüfung bestreiten werden. Aber wir haben es gewagt und so die Begleithundeprüfung im SV abgelegt. Und das noch nicht mal schlecht. Und so startete Skadi sportliche Karriere mit stolzen 10 Jahren. Und wer weiß, vielleicht bekommen wir die IBGH-Klassen noch zusammen. Die I haben wir auf jeden Fall im Sack!
Über Skadi
Skadi kam im Juli 2013 im Alter von 6 Monaten zu uns nachdem sie in Deutschland von ihrer ersten Familie wieder zurück zur Tierschutzorganisation gebracht worden ist.
Ursprünglich kommt sie aus Bulgarien und ist dort in einem Hinterhof einer alten Frau aufgewachsen. Ihre Geschwister sind alle an Parvo gestorben, nur sie hat überlebt. Sie scheint ein kleiner Jagdspaniel zu sein. Wir gehen stark von einem Working Cocker Spaniel aus. Sowohl ihr äußeres als auch ihr Charakter spricht dafür.
Auf Grund der fehlenden Reize im “Tierheim” vermute ich das sie an dem Deprivationssyndrom erkrankt ist.
Als Deprivationssyndrom wird die Gesamtheit der Symptome bezeichnet, die durch eine reizarme Aufzucht entstehen, wenn sich der Hund in seinem weiteren Leben in einer komplexen und anregenden Umwelt befindet.
Quelle
Deshalb ist sie auch sehr leicht gestresst und sehr ängstlich wenn es um fremde Menschen und Situationen geht. Diese Ängstlichkeit kanalisiert sich dann in einer sog. Angstaggression. Natürlich arbeiten wir daran. Aber leider kann man die fehlenden Synapsen nicht so einfach herzaubern, da hilft kein Training der Welt.
Zuhause in ihrer gewohnten Umgebung ist sie charakterlich ein kleiner, verfressener Sonnenschein. Als Dame vom Dienst sind angeleinte Hunde doof, besonders wenn sie selbst angeleint ist, Männer und Männer mit Hüten sind noch blöder. Matsch, Dreck, Aas und Sch*e findet sie dagegen super cool. Mittlerweile entpuppt sie sich zu einem echten Fotografenbegleithund und weiß sich richtig in Szene zu setzen.
Updates
Stand 2023 | Aus Skadi ist ein normaler Hund geworden. Restaurantbesuche, Zug fahren, Bummeln oder ganz normal Urlaub machen – alles kein Problem mehr. Sicherlich ist man als Halter immer noch besonders vorausschauend, aber in den letzten 10 Jahren hat sich dieser Hund so toll entwickelt. Zum “krönenden Abschluss” haben wir die Begleithundeprüfung im Oktober ´22 im Verein für deutsche Schäferhunde bestanden. Skadi ist ein tolles Beispiel dafür, dass man Hunde mit dem richtigen Training wieder zu einem tollen Sozialpartner machen kann. Richtiges Training ist für mich eine Mischung aus Gewöhnung, systematischer Desensibilisierung und viel Bestätigung für tolles Verhalten. Und ein Stückweit auch Akzeptanz. Deckeln und Bestrafen gehören für mich nicht zu richtigem Training.
Stand 2016 | ist aus Skadi ein fast normaler Hund geworden. Sie jagt keine Radfahrer, Jogger und Autofahrer mehr. Auf Spaziergängen ignoriert sie fremde Menschen weitestgehend. Ebenso andere Hunde und Tiere. Sie hat keinen nennenswerten Jagdtrieb. Nur Kinder und plötzliches Auftauchen fremder Menschen machen ihr noch Angst.