Inuki |kleinstadthunde.de
Alltag

Über nichts Ärgere ich mich mehr – und das auch noch Tage später

Eins vorab: Ich bin ein sehr netter, hilfsbereiter, verständnisvoller, offener und mitfühlender Hundehalter. Ich versuche mich in der Gesellschaft mit meinen Hunden so gut wie unsichtbar zu bewegen. Bloß nicht negativ auffallen.
Das setzt voraus das ich viel Zeit für die Erziehung meiner Hunde investiere. So lasse ich sie am Wegesrand Platz machen wenn uns Leute entgegenkommen oder überholen damit sie nicht im Weg stehen oder andere belästigen. Das gleiche gilt für Fahrradfahrer, Kinder, Rollerfahrer oder andere Teilnehmer des Straßenverkehrs. Wir versuchen also, so wenig negatives Aufsehen wie möglich zu erregen. Dies geht aber nur wenn man die anderen Verkehrsteilnehmer auch rechtzeitig sieht.  
Doch leider ist es für viele Menschen – dabei sind auch einige Hundehalter mit eingeschlossen – nicht genug. Ein “Danke” bekommt man nur selten zu hören. Im Gegenteil. Wenns nicht schnell genug geht wird man auch noch beschimpft. 
Ich platziere meine Hunde so nah wie es geht am Wegesrand sodass Fahrradfahrer ungehindert und ungebremst seines Weges fahren kann. Obwohl der Weg breit genug zu scheint ist es aus Sicht des Radfahrers weiterhin notwendig so nah wie möglich an uns vorbeizubrettern ( Ein “Hallo!” an dieser Stelle an die Rennradfahrer und die Rentnerfraktion) und meine Hunde zu streifen. Ein “Danke” für mein bemühen meine Hunde so schnell wie möglich auf den Seitenstreifen und fast im Graben zu platzieren bekomme ich garnicht erst. Generell scheint Kommunikation ein nicht vorhandenes Gut in dieser Gesellschaft zu sein. Dies bemerke ich immer wieder wenn die Klingel der Radfahrer (die kleine Glocke am Lenkrad) gekonnt ignoriert wird. Meiner einer hat im Hinterkopf leider keine Augen und auch ich verpasse es ab und an mich nach jedem Schritt sicherheitshalber umzudrehen (ohne Witz, da habe ich bereits einen Tick entwickelt!) sodass ich nicht jeden herannahenden Radfahrer früh genug erspähe und meine Hunde in Sicherheit bringen kann. Nein. In Anbetracht eines Fußballspiels im Sommer wurde die kleine Skadi fast übern Haufen gefahren nachdem man zwischen mir und Inuki Slalomfahren mit Salat in der Hand geübt hat. Hätte man die Klingel benutzt wäre meinem Hund und auch mir ein Herzinfarkt erspart geblieben. Mein empörtes “Gehts noch!” wurde überhört. Wer jetzt denkt dass diese Begegnung dem Alkohol geschuldet ist irrt.  Einige Tage später wiederholte sich dieses Ereignis – ein Familienvater lebte seiner Tochter anschaulich vor wie man sich möglich schnell und rücksichtslos in der Welt bewegt. Der Hinweis auf seine Klingel am Lenkrad wurde überhört. Aber auch viele Rentner scheinen bereits vergessen zu haben wozu seinerzeit die Klingel erfunden wurde. 
Die oben genannten Ereignisse sind ärgerlich und zum Teil auch gefährlich. Aber richtig gefährlich wirds wenn Rennradfahrer einen Geschwindigkeitsrausch erleben und illegalerweise auf einem Fußweg fahren. 
Aber auch Fußgänger und Jogger sind nicht besser. Ein kurzes innehalten oder ein wenig Platz machen auf engen Wegen ist leider kaum möglich und wenn sich diese Menschen dann doch zu solchen Taten gezwungen fühlen und herablassen bekommt man noch böse Blicke und Schimpfwörter an den Kopf geworfen. Hunde dürfen Kinderwagen auch nicht ansehen ohne das böse Blicke fallen – schließlich habe ich einen potenziellen Kindermörder an der Leine … . 
Das alles hat zu Folge das ich mich Frage warum ich mir eigentlich so viel Mühe mit dem “unsichtbaren Leben meiner Hunde” gebe. Schließlich reicht es ja nie aus und man wird eh ständig beschimpft. Vielleicht sollte ich mir auch eine “Scheißegaleinstellung” zulegen. Andererseits – was würde mich dann noch von den anderen, rücksichtslosen Hundehaltern unterscheiden? Richtig. Nichts. 
Immer schön artig sein – auch wenn man trotzdem der Depp vom Dienst ist …

Hi, ich bin Dani, Bloggerin und Autorin bei Kleinstadthunde. Ich liebe leckeres Essen, tolle Schokolade, spannende Serien und jegliche Art von Abenteuer. Du kannst mich auch auf Facebook und Instagram finden.