Das Down auf Entfernung – oft auch „Thriller-Down“ genannt – ist kein Trick für die Show. Es ist eines der nützlichsten Signale im Alltag mit jagdlich ambitionierten Familienhunden.
Wer kennt das nicht: Der Hund ist in seiner Spur, die Nase tief am Boden, die Ohren auf Durchzug – und dein Rückruf? Wird ignoriert.
Ein Rückruf bedeutet für den Hund: „Komm vom Reiz weg.“
Ein Down dagegen: „Bleib dort, wo du bist.“
Und das ist für viele Hunde viel leichter umzusetzen.
Warum das Down auf Entfernung so wertvoll ist
- Mehr Sicherheit: Du kannst deinen Hund auch auf Distanz stoppen, bevor er verschwindet.
- Weniger Stress: Dein Hund darf den Reiz wahrnehmen, ohne ihn ausleben zu müssen.
- Alltagstauglich: Funktioniert beim Spaziergang, auf dem Feld oder im Park.
- Mehr Vertrauen: Du steuerst klar, ruhig und fair – ohne Druck.
Das Down wird damit zu deinem Not-Aus-Knopf, wenn der Hund schon „auf dem Sprung“ ist.
Methode 1 – Der Spieltrieb-Trick
Diese Variante nutzt die natürliche Dynamik deines Hundes. Sie verbindet Spaß, Energie und klare Struktur – perfekt für Hunde, die gerne arbeiten oder jagen.
Schritt 1 – Das Platz in deiner Nähe
Baue das Signal „Platz“ erst einmal in ruhiger Umgebung auf. Belohne, sobald der Hund sich hinlegt. Klare Ansage, gutes Timing, keine Hektik.
Schritt 2 – Erste Distanz
Wenn das klappt, nutze Alltagssituationen: Dein Hund ist 1–2 Meter vor dir – du sagst „Platz!“ Aber mit Energie: schärfer, aufgeregter, so dass dein Hund denkt: „Oh wow, jetzt passiert was richtig Spannendes!“
Legt er sich hin? Super-Jackpot! Ball, Stimme, Party!
Schritt 3 – Distanz steigern
Erhöhe den Abstand Schritt für Schritt. 3 Meter. 5 Meter. 10 Meter. Erst, wenn jeder Schritt sitzt, kommt der nächste. Ziel: Der Hund wirft sich auch im Laufen ins Down.
Schritt 4 – Der Ball-Trick
Jetzt wird’s richtig clever: Dein Hund läuft, du rufst „Platz!“ – er schmeißt sich hin. Dann wirfst du den Ball von ihm weg, also in deine Richtung. So muss er an dir vorbei, um den Ball zu bekommen. Das dreht die Energie des Jagdreizes um – weg vom Wild, hin zu dir.
Tipp: Der Ball fliegt nur, wenn der Hund wirklich liegt. So lernt er: „Erst stoppen – dann Action.“
Methode 2 – Der ruhige Aufbau (Markertraining)
Für sensible oder schnell hochfahrende Hunde: ruhig, klar, kontrolliert.
- Platz neben dir festigen: Markerwort („Ja!“ oder Clicker), sofortige Belohnung.
- Ein Schritt zurück: Hund bleibt liegen → Marker + Belohnung.
- Distanz langsam erhöhen: Von 1 m bis 10 m – nur, wenn der Hund stabil bleibt.
- Ablenkungen einbauen: Erst Futter, dann Bewegung, später andere Hunde oder Wildgeruch.
- Schleppleine nutzen: Sicherheit für dich, Freiheit für den Hund.
Diese Methode ist leise, aber wirkungsvoll. Sie festigt Ruhe und Konzentration – eine ideale Ergänzung zur aktiveren Variante.
Häufige Stolperfallen
- Zu schnelle Distanzsteigerung.
- Inkonsequente Signale („Platz“, „Hinlegen“, „Runter“ durcheinander).
- Frust oder Ärger im Training.
- Belohnung zu früh reduzieren.
Bleib fair, bleib konsequent, und mach’s deinem Hund leicht, dich zu verstehen.
Fazit
Ein Down auf Entfernung ist kein Luxuskommando – es ist Alltagssicherheit. Es hilft dir, in brenzligen Situationen ruhig zu bleiben, und zeigt deinem Hund: „Ich hab das im Griff – du darfst runterfahren.“
Wenn du das einmal erlebt hast – deinen Hund im vollen Lauf stoppen zu können – weißt du, warum so viele Trainer dieses Signal als echten Game-Changer bezeichnen.
Rückruf klappt nicht immer – aber ein „Down!“ kann dich retten. Das Thriller-Down ist der Game-Changer für jagdlich motivierte Familienhunde. Lies auf dem Blog, wie du es Schritt für Schritt aufbaust.
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