Blasensteine beim Hund - Operation - Hundeblog - kleinstadthunde.de-6
Gesundheit

Wie Blasensteine bei meinem Hund für schlaflose Nächte gesorgt haben Von den Symptomen, der Diagnose über die OP bis zur aufgeplatzten Naht, Klammern und Fäden ziehen

Wisst ihr noch? Ich hatte es euch ja schon einige Male erzählt. Aber jetzt in dieser Woche kann ich erst den Artikel schreiben. Denn von April bis zum 09. Juni hat sich die ganze Farce hin gezogen! Skadis Blasenstein Geschichte hat mich mehrere Male fast verzweifeln lassen. Und das, wo es mir doch im Moment so oder so nicht so gut geht.

Alles fing damit an, das Skadi mehr pinkelte als sonst. Auch wenn sie eine Hündin ist, die gerne oft und viel markiert, so ist mir das gleich aufgefallen. Alle 2 bis 3 Meter und dann richtiges Hinhocken und lange sitzen bleiben – das passte einfach nicht zu Skadi. Auch wenn Skadi vom Allgemeinbefinden wir immer war, vermutete ich da schon eine Blasenentzündung. Ich kenne das ja leider auch von mir. Der ständige Drang zur Toilette zu müssen, Brennen, innere Unruhe…. ich hatte richtig Mitleid mit ihr.

Also bekam sie von mir als erste Hilfsmaßnahme Nassfutter mit viel warmen Wasser gestreckt. Mit dem Hundefutter von DANO funktionierte das super gut. Skadi hat ihre “Suppe” in einem Zug weg geschlabbert. Zusätzlich hat sie mehrmals am Tag eine Portion Wurstwasser zum Trinken bekommen. Auch das hat sie dankend angenommen.

Dennoch, trotz der Extrabehandlungen (Skadi fühlte sich vermutlich wie im 7. Himmel bei den ganzen Leckereien) habe ich an einem Samstag im April (ca. 2 Tage später) gesehen, dass sie Blut im Fell nahe der Vulva hatte. Für mich ein eindeutiges Zeichen zum Tierarzt zu gehen. Am besten heute. Aber – an einem Samstag natürlich blöd.

So ist es immer, oder? An Wochenenden passieren immer die doofen Dinge des Lebens und keiner ist da. Sicherlich hätten wir zum Notdienst fahren können, aber da ihr Allgemeinbefinden nicht anders als sonst war, war das nun kein Notfall für mich. Notfälle sind für mich gebrochene Knochen, unsagbare Schmerzen oder wenn es um Leben und Tod geht. Ich ging also gleich Montag morgens zum Tierarzt.

Achtung: Am Ende des Artikels habe ich Fotos in den Spoiler gepackt. Sie zeigen die Naht, frisch und auch mit Klammern sowie den Stein. Wer das nicht sehen kann, sollte den Spoiler nicht ausklappen 😉

Für den Tierarzt habe ich eine Urinprobe von Skadi mitgenommen.

Tipp: Für Urinproben bei Hündinnen eignen sich Suppenkellen wunderbar. Sobald sich der Hund hin hockt, einfach die Kelle von hinten durch schieben. Skadi hat das gar nicht bemerkt.

Diese hat er mit so einem Teststreifen untersucht. Laut dem TA war der Entzündungswert gar nicht mal so hoch, dafür aber ziemlich viel Blut im Urin. Der Ultraschall hat uns dann schon gezeigt, dass da in der Blase was ist, was da nicht hin gehört. Um genaueres zu sehen, haben wir noch ein Röntgenbild gemacht. Auf diesem konnten wir (selbst ich 😉 ) ganz klar einen ziemlich großen Stein entdecken.

Es war sofort klar dass operiert werden musste. Am besten, so schnell wie möglich. Das tat mein Tierarzt dann auch gleich am Donnerstag. Ich gab Skadi morgens um 8 mit dem Hinweis ab, dass sie fremde Mensch nicht mag und verbellt und wohl auch beißen würde. Laut der TFA hat sie dies aber nicht gemacht. Sie war super lieb. Mittags konnte ich sie wieder abholen. Mein Tierarzt erzählte, dass es nur ein einziger Stein gewesen ist, aber dafür mega groß (im Verhältnis zu Skadi). Für ihn als Tierarzt so faszinierend, dass er gleich seinem Kollegen (oder Professor? Ich weiß es nicht mehr) ein Bild davon geschickt hat. Die OP ist aber grundsätzlich super gut verlaufen, keine Komplikationen und Skadi wäre auch schon wieder “wach”. Bevor ich sie aber sehen konnte, hat mich die TFA gebrieft.

Skadi sollte 14 Tage sehr starkes Antibiotika bekommen, nicht springen, nicht toben, nicht schlecken. Denn obwohl die Op ansich einfach war (aufschneiden, entfernen, zu nähen) ist es doch etwas heikel. Die Blase wurde ja eröffnet und auch wieder genäht. Wenn die Naht an der Blase reißen, lecken, oder ähnliches würde, und Urin in den Bauchraum laufen würde, wäre das ganz ganz schlecht. Das könnte dann zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung führen. Daran ist nämlich einer unserer Familienhunde, der Ghandi, verstorben. Und das, obwohl die OP selbst – wie bei Skadi – gut verlaufen ist. Außerdem sollte ich erstmal alle 2 Tage in die Praxis kommen. Wenn irgendwas komisch ist, natürlich sofort.

Die TFA hat mir dann auch den entfernten Stein gezeigt. Wahnsinn wie riesig der war. Wenn man sich vorstellt, dass eine Hundeblase in Skadis Größe so groß wie der Durchmesser einer kleinen ostfriesischen Teetasse ist und darin ein 2 EUR Stück großer Stein schwimmt … sie muss extreme Schmerzen gehabt haben. Gezeigt hat sie diese (leider) nicht.

Nach dem Briefing durfte ich dann zu ihr. Sie war zwar wach aber noch super torkelig. Zu süß! Und dennoch, sie wollte einfach nur schnell ins Auto. Den Wunsch konnte ich ihr erfüllen und so sind wir schnell nach Hause gefahren. Dort angekommen hat sie erstmal gepinkelt. Mehr Blut als Urin, aber das sei laut TFA in den ersten Stunden ggf. auch Tagen nach der OP normal.

Den restlichen Tag hat Skadi verschlafen. Das war auch gut so, Abends hatte ich noch einen nicht verschiebbaren Termin und meine Eltern haben solange auf sie aufgepasst. Die dann folgenden Tagen standen im Fokus der Wundheilung. Denn die war bei Skadi mehr als bescheiden. Und dadurch, dass sie mittlerweile wahnsinnige Angst beim Tierarzt hatte und sie sich gewunden hat wie ein Aal wenn ich sie auf den Tisch legen wollte, ist da dann auch die Naht an zwei Stellen gerissen. Blöd! Aber der Tierarzt hat das gar nicht so dramatisch gesehen. Ihm war wichtig dass sie pinkelt und der Allgemeinzustand gut ist. Und das traf beides zu. Er hat dann die Naht kurzerhand an einigen Stellen getackert. Arme Skadi! Das wurde nämlich weder unter Narkose noch unter Betäubung gemacht.

1 1/2 Monate später haben wir die Klammern entfernt und Skadi wurde offiziell gesund geschrieben. Herrlich! Sie darf wieder schwimmen und rennen. Und meine Nerven können sich jetzt erholen. Wenn man einmal einen Hund an so etwas verloren hat, nimmt man solche Sachen nicht mehr auf die leichte Schulter und hört manchmal auch Flöhe husten wo gar keine sind. Ich bin froh, einen so netten und geduldigen Tierarzt zu haben der immer ein offenes Ohr hatte und mir die Dinge so genau und einfach wie möglich erklärt hat.

Und weil euch das immer interessiert: Bezahlt habe ich für die erste Untersuchung ca. 90 EUR (Urintest, Ultraschall, Röntgenbild, Diagnostik) und für die OP selbst ca. 380 EUR. Hinzu kamen noch 2x Desinfektionsspray (damit habe ich die Naht 2x täglich eingesprüht) und eine Haube sowie noch mal (nach dem Klammern) Antibiotika für 5 Tage. Insgesamt waren das 505 EUR. Die Kosten hat meine OP-Versicherung übernommen. Versichert ist Skadi bei der (Werbung, aber immer selbst bezahlt und ohne Auftrag) Barmenia.

Fotos der Naht und des Blasensteins ->
    • Wie man sieht, ein auf und ab.

Ich habe Skadis Stein auch analysieren lassen. Bei Laboklin für um die 50 EUR. Es ist ein Struvit Stein gewesen. Dementsprechend muss ich jetzt ihre Fütterung anpassen und regelmäßig den Urin überprüfen. Dazu aber irgendwann mal mehr. Jetzt gerade bin ich einfach nur zufrieden, dass es ihr gut geht und die Nähe soweit verheilt sind. Eine Sorge weniger! Hatten eure Hunde schon mal größere OPs? Wie war es bei euch mit der Wundheilung?

Hi, ich bin Dani, Bloggerin und Autorin bei Kleinstadthunde. Ich liebe leckeres Essen, tolle Schokolade, spannende Serien und jegliche Art von Abenteuer. Du kannst mich auch auf Facebook und Instagram finden.

3 Kommentare

  • Isabella

    Liebe Dani,

    bei uns wäre das Vorgehen identisch gewesen – denn auch wir entscheiden die Dringlichkeit von Arztbesuchen nach sehr ähnlichen Gesichtspunkten … besonders an Wochenenden. Auf einen Blasenstein hätte ich da jetzt auch nicht getippt. Klasse, dass dann alles so schnell und auch gut ging – wenn man mal von der offenen Naht und Klammern dann absieht.
    Ich bin froh, dass es Skadi jetzt wieder besser geht und kann mir vorstellen, auch Du bist erleichtert und das Nervenkostüm erholt sich jetzt hoffentlich auch wieder.

    Bei den Beiden jetzt hatten wir noch keine größere OP – aber wir wissen, dass Shadow irgendwann in den nächsten 2 – 4 Jahren operiert werden muss. Da ist ein Hoden hochgerutscht und der sollte dann bis zum 7. Lebensjahr auch entfernt werden … die neigen zur Tumorbildung. Unsere Tierärztin hätte es nur gerne, wenn er bis dahin nicht mehr ganz so untergewichtig wäre. Wir arbeiten daran und sind gespannt.

    Sonst gab es bei uns natürlich schon mal größere und kleinere Operationen. Ich glaube, die größte war damals bei Lady die Entfernung der Milchleisten wegen Tumoren – Lady war ein großer Hund, die Milchleisten sind lang und auch die Tumore waren groß. Wir sind damals sehr froh gewesen, dass auch “nur” die Naht mal aufgegangen ist.

    Ganz liebe Grüße,
    Isabella mit Cara und Shadow