Hunde richtig belohnen
Training,  Hundeleben,  Tipps für das Zusammenleben mit Hunden

Belohnungen sind nicht immer nur Kekse! Wie wir unsere Hunde mit Umweltbelohnungen bedürfnisorientiert belohnen können

Wenn wir von Belohnungen in der Hundewelt sprechen, denken die meisten gleich an Hundeleckerchen. Und viele Hundehalter sträuben sich davor, mit Leckerchen zu belohnen. Sie sagen, sie möchten keinen Futterspender in den Augen ihres Hundes darstellen. Und sie möchten vor allem, dass der Hund das tut, was sie sagen, weil sie es sagen und nicht, weil ihr Hund anschließend eine Belohnung erhält. Man könnte meinen, diese Menschen haben gewaltige Komplexe. Oder sie möchten auch mal Chefchen spielen. Nur eben kein Gehalt zahlen.

Nun, wenn du meinen Blog liest, wirst du feststellen, dass ich gerne und viel belohne. Und ich fühle mich nicht im geringsten wie ein Futterspender und ich denke auch nicht, dass Inuki und Skadi das von mir denken. Immerhin belohne ich nicht (nur) mit Futter. Sondern auch mit Spielzeug, Aufmerksamkeit oder dem, was mein Hund sowieso grad tun wollte!

Eine erwünschte Handlung mit etwas zu bestätigen was der Hund sowieso gerade tun wollte ist eine Umweltbelohnung. Umweltbelohnungem sind also bombastische Verstärker. Und wir Menschen wären blöd, wenn wir das nicht ausnutzen würden!

Ein praktisches Beispiel:

Dein Hund hat entdeckt dass das aufscheuchen von Tauben total Laune macht. Du findet das allerdings nicht so pralle. Du würdest es lieber sehen wenn dein Hund sich beim Anblick eines Schwarmes Tauben setzt. Das heißt für dich, Schleppleine dran und üben. Auch wenn dein Hund sich zu Anfang noch nicht  hinsetzen kann, kannst bzw. sollte ein innehalten anfangs bestätigt werden. Als Belohnung scheucht ihr dann beide gemeinsam die Tauben hoch. Natürlich wird das ganze noch ausgebaut, bis sich der Hund beim Anblick von Tauben selbst setzt und zum Halter schaut.

Natürlich ist es schwierig vorauszusehen was in der jeweiligen Situation den höchsten Stellenwert für den Hund hat. Also dass, was er eigentlich tun will. Dies äußert sich dann, wenn der Hund einerseits einen Schwarm Tauben sieht andererseits aber auch einen Radfahrer, den er potenziell jagen könnte und würde.

In solchen Situationen hat es uns geholfen den jeweiligen Belohnungen Namen zu geben. Zum Beispiel beim Vogel aufscheuchen “Mach sie hoch!” und beim Hetzen “Schnapp es dir!”. So könnt ihr ausschließen dass der Hund im Falle eines Falles die (für euch) falsche Belohnung wählt.

Umweltbelohnungen bei Hunde
Buddeln ist eine tolle Umweltbelohnung!

Außerdem musst du abwägen ob eine Umweltbelohnung immer angebracht ist. Möwenkacke stinkt erbärmlich. Da Skadi nach den Spaziergängen mit mir nach Hause fährt und ich es mit diesem Geruch keine Minute im Auto aushalte, ist wälzen in Möwenkacke absolut tabu! Natürlich tut sie es dennoch, wenn ich nicht aufpasse. Schnüffeln und Wälzen ist aber unbedenklich. Beim Hetzen eines Hasen und Tauben hoch machen hat der Hund eine reelle Chance diese Tiere zu erwischen – das wollen wir nicht. Also gibt es ein Umorientierungssignal von mir und als Belohnung darf er sein Spielzeug hetzen. Auch fressen von Abfall als Umweltbelohnung ist eine Zwickmühle. Ich kenne Hundehalter, die ihren Hunden das erlauben wenn er unbedenklich erscheint. Natürlich dürfen sie erst Fressen wenn sie Unrat angezeigt haben und der Besitzer das ok gibt. Für mich persönlich ist das nichts und meine Hunde fressen auch keinen Unrat. Somit musste ich mir darüber noch keine Gedanken machen. Und wenn, ich würde es mir zwar auch vom Hund anzeigen lassen aber ihn dann eine andere alternative und hochwertige Belohnung geben, wie z.B. Käse. Für Käse lassen meine beiden so oder so alles liegen 🙂

Im Prinzip kann man das ganze auch wie folgt ausdrücken:

  • erst eine Runde Fuß laufen, dann Tauben scheuchen
  • erst ein Platz, dann in Entenkacke wälzen
  • erst geduldig warten, dann aus dem Kofferraum springen

Versuche es! Wenn du die richtige Mitte zwischen Umweltbelohung und Impulkontrolle für dich findest, werdet ihr super Trainingsfortschritte erzielen!

Ach ja, Tauben scheuchen ist in diesem Artikel nur als Beispiel genannt. Nicht das mich hier noch jemand als Taubenmörder sieht. Ich liebe Tauben!

Hi, ich bin Dani, Bloggerin und Autorin bei Kleinstadthunde. Ich liebe leckeres Essen, tolle Schokolade, spannende Serien und jegliche Art von Abenteuer. Du kannst mich auch auf Facebook und Instagram finden.

Ein Kommentar

  • Steffi

    Danke für den guten Beitrag! Bisher habe ich mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht. Boerne habe ich bisher immer mit Leckerchen belohnt, wenn er das macht, was ich gerne hätte. Mit dem Thema “Umweltbelohnung” werde ich mich mal mehr beschäftigen. Wobei das Beispiel mit den Tauben für uns wirklich nicht passt. 😉 Fliegt eine Taube hoch, dann versteckt sich Boerne schnell hinter mir oder der nächsten Ecke. In der Hoffnung, dass ihn die Taube nicht gesehen hat.

    Liebe Grüße
    Steffi