Clickertraining mit Hunden | Pfötchen geben
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Warum ich meine Hunde clickere und wie es funktioniert Der Trick mit dem Click

Clickern war eine Zeit lang ganz stark in Mode unter den Hundehaltern. Manche liebten es, manche hassten es. Ich gehörte und gehöre noch eher zu denen, die es lieben. Warum? Weil es uns so viele Möglichkeiten bietet! Gerade dann, wenn ich versuche Inuki und Skadi neue Tricks zu “verclickern” schwöre ich auf meinen Clicker! Selbst Skadi, die anfangs echt viel Angst vor dem Clicker hatte und mit selbständigem erarbeiten von Verhalten nichts anfangen konnte, liebt es mittlerweile.

Aber, ich nutze den Clicker nicht im Alltag. Ich verwende den Clicker nicht um bereits erlerntes Verhalten zu verstärken sondern nur, um neues Verhalten zu formen und unter Signal zu stellen.

Was ist Clickertraining?

Als Clickertraining wird die Trainingsmethode bezeichnet, einem Hund (oder auch anderen Tieren) „Dinge“ beizubringen ohne irgendwelche Zwangmittel oder Bestrafungen. Sobald der Hund ein gewünschtes Verhalten zeigt, erhält er einem Click. Dieser zeigt ihm, dass das was getan hat, korrekt gewesen ist. Kurz danach erhält er in der Regel die Belohnung. Der Hund lernt ohne Druck die verschiedensten Dinge, vom einfachem Sitz bis hin zu komplizierten Tricks. Der Clicker funktioniert hierbei als Bestärker und verschafft dem Menschen Zeit zwischen Ausführen der Aufgabe und Belohnung.

Beim Clickertraining geht es darum dem Hund die Möglichkeit zum Nachdenken zu geben. Er wird anfangen verschiedene Dinge auszuprobieren um eine Bestätigung zu erhalten. Der Hund denkt also aktiv mit und bietet bewusst Aktionen von sich aus an, das bedeutet wiederum das er schneller, bewusster und effektiver lernt. Da es für den Hund keine Nebenwirkungen, also Strafen bei falscher Ausführung gibt, können Hunde regelrecht süchtig nach dem Clickertraining werden. Schließlich verbinden sie mit dem Clicker nur positive Emotionen.

Den Hund mittels Locken in die richtige Position zu bringen oder ihn gar mit den Händen dahin zu „bucksieren“ sind beim Clickertraining nicht erwünscht. Der Hund empfindet dieses Rumgedrücke und -geschiebe als unangenehm und diese Vorgehensweisen behindern nur den Lernprozess.

Clickertraining ist also eine Art „Heiß und Kaltspiel“ zwischen Mensch und Hund.

Warum benutzt man aber den Clicker um das Verhalten des Hundes zu bestätigen und nicht etwa ein verbales Lob wie z. b. Fein?

  • der Klick ist ein neutrales Geräusch für den Hund
  • hört sich immer gleich an, ist also nicht mit Emotionen behaftet
  • Dritte Personen können den Klick auslösen, wenn z. B. ein besseres Timing benötigt wird
  • Man kann punktgenau mit dem Clicker bestätigen, während man mit einem verbalen Lob oftmals viel langsamer ist.

Das schöne am Clickertraining: Es ist keine Wissenschaft. Jeder kann es erlernen!

Woher weiß der Hund was „Klick“ bedeutet?

Natürlich müssen sie ihren Hund erst mal zu verstehen geben was der Klick bedeutet. Hierfür gibt es zwei Methoden:

1. Häufige Abfolgen von Klick und Belohnung (C&B).

Wie erkläre ich meinem Hund den clicker?

Das Bedeutet, der Hundeführer Klickt, greift danach ins Schälchen mit den Leckerlis und gibt es dann dem Hund als Belohnung

Die Übung gilt als Verstanden wenn der Hund selbstständig beim Klick erwartungsvoll zum Hundeführer schaut.

2. Learning by doing.

Hier lernt der Hund was ein „Klick“ bedeutet während er gleichzeitig etwas neues lernt. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass viele Hunde schon nach ein paar Trainingseinheiten verstehen, was dieser „Klick“ soll. Man benutzt den Clicker also so, als wenn der Hund schon weiß was er bedeutet.

Wie setze ich nun den Clicker richtig ein?

Ganz einfach: Sobald der Hund das gewünschte Verhalten zeigt, Klick & Belohnung. Hierbei spielt das Timing eine ganz wichtige Rolle. Der Hund wird das Verhalten zeigen, welches du belohnst, nicht das, was du willst! Du musst also genau das Bestätigen und Belohnen was du sehen möchtest.

Bsp.: Der Hund soll „Pfötchen geben“ lernen

Du nimmst ein gut riechendes Leckerli in die Hand und umschließt es in deiner Faust. Der Hund wird anfangen an der Faust zu knabbern um an das Leckerli zu kommen. Führt diese Knabberei nicht zum Erfolg, so wird er bald etwas anderes probieren. Vielleicht hebt er seine Pfote und kratz mit ihr an der Faust? Super! Sobald er die Pfote hebt, C&B.

Die Belohnung ist nicht die aus der Hand sondern eine andere, gleichwertige. Diese Prozedur wiederholst du 3-5 Minuten lang. In der nächsten Trainingseinheit kannst du dann die Belohnung in der Faust weglassen. Halte deine Hand einfach hin. Fängt der Hund von sich aus an mit der Pfote zu arbeiten, super, C&B. Wenn nicht, lasse ihm ein wenig Zeit zum nachdenken. Klappt es dennoch nicht, gehe einen Schritt zurück und lasse die Belohnung wieder in der Faust und versuche es nach einigen Sequenzen noch einmal mit einer leeren Faust.

Nach und nach öffnest du die Faust immer mehr bis deine Hand ganz flach ist. Sobald du den Eindruck hast, dein Hund hat verstanden was du von ihm willst, fängst du an ein verbales Kommando einzubauen, wie z. B. Pfötchen. Hierzu sagst du erst das Kommando, gibst dann das Sichtzeichen (offene Hand) und dann C&B. Auch das benötigt wieder einige Wiederholungen bis dein Hund auf verbales Signal das Pfötchen gibt.

Aus dem „Pfötchen geben“ lassen sich übrigens viele weitere Tricks ableiten, wie z. B. Winken.

Freeshapen?

Clickern und Freeshapen passt meiner Meinung nach wunderbar zusammen. Während das Clickern an sich schon Shapen ist, so bezeichnet man als Freeshapen das freie Formen von Verhalten. Es wird jedes Ansatzverhalten geclickert, bis man das gewünschte Ziel erreicht hat. Hierbei wird dem Hund allerdings kein Hilfsmittel angeboten. Der Trick wird in ganz ganz kleine Teile/Ziele zerlegt und jedes zufällige erreichen eines Miniziels wird geclickert.

So nähert man sich Schritt für Schritt dem fertigen Trick an. Diese Methode kann bei ungeübten Tieren sehr Zeitaufwendig sein, aber es macht sehr viel Spaß zu sehen wie der Hund verschiedene Dinge ausprobiert um an das nächste Ziel zu gelangen. Einziger möglicher Nachteil dieser Methode ist es, das Hunde anfangen ein ganzes Programm an Verhaltensweisen abzuspulen nur um einen click zu erhaschen. Da gilt es sich in Geduld zu üben.

Bsp. Hund soll auf Kommando auf die Decke gehen

Man legt die Decke auf den Boden und wartet. Anfangs wird jeder Blickkontakt bestätigt damit der Hund weiß, das der neue Trick etwas mit der Decke zu tun hat. Vielleicht geht der Hund sogar einen Schritt auf die Decke zu? Super, sofort C&B, selbst wenn sich die Pfoten nur einen Millimeter in Richtung Decke bewegt haben. Und so geht es dann die ganze Zeit weiter, bis die erste Pfote tatsächlich auf der Decke liegt. Dann kann das Riechen an der Decke bestätigt werden, dann das sitzen und schlussendlich das Platz. Sobald der Hund das gewünschte Verhalten (hier Platz auf der Decke) verlässlich zeigt, kann das verbale Kommando eingebaut werden.

Wie bringe ich den Hund dazu verschiedene Verhaltensweisen zu zeigen?

Da musst du selbst kreativ werden. Manchmal reicht es, den Hunden einen kleinen Denkanstoß zu geben, z. B. bei einem Trick mit einem Gegenstand diesen anzusehen. So gibst du den Hund zu verstehen, dass der neue Trick etwas mit dem Gegenstand selbst zu tun hat. Oder man macht es ihnen vor. Manchmal muss man aber doch den Hund gezielt dazu bringen, eine bestimmte Verhaltensweise zu zeigen, welche man dann bestätigen kann. Z. B. beim Rückwärtsgehen, Schäme dich, etc.. Also bedeutet das, dass auch du kreativ werden musst, und der Kreativität sind bekanntlich keine Grenzen gesetzt.

Noch mehr Tipps:

Wenn es am Anfang nicht so gut läuft, nicht aufgeben! Manche Hunde müssen sich erst mal Warm-clickern und sich an das mitdenken gewöhnen. Das ist besonders oft bei Hunden der Fall, die früher in die gewünschte Position gelockt oder körperlich gebracht wurden.

Wenn du nicht das richtige Timing besitzt, kein Problem, auch das kann man üben. Z. b. mit einem Tennisball. Bitte eine dritte Person den Ball in die Luft zu werfen. Clicke wahlweise für den höchsten Punkt des Balls in der Luft und/oder wenn dieser den Boden berührt.

Clicker Zubehör

Prinzipiell braucht du zum Clickern nicht viel, außer einem Clicker* 🙂 Aber es gibt noch weiteres Zubehör, welches dir vielleicht helfen könnte, noch besser zu trainieren.

Targets

Targets sind Zielobjekte. Entweder unterstützen sie das Training oder sind Teil der Lösung. Hunde lernen, mit ihrem Körper oder einem bestimmt Körperteil das Target zu berühren . Ich habe zum Beispiel einen Schraubdeckel (von einem Rotkohlglas) als Target aufgebaut und Inuki damit die Box im Obedience näher gebracht. Aber auch das Körbchen kann ein Target sein, oder die Leine, deine Hand, etc.. Viele Trainerinnen nutzen für ihr Training einen Targetstab. Ich benutze ihn als verlängerten Arm. So kann ich meine Hunde einfach dirigieren und ihnen Tricks wie Einparken, dreh dich oder Rolle beibringen.

Targetstäbe* gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen. Manche kann man ausziehen, andere haben gleich einen integrierten Clicker.

 

 

 

 

 

 

Hast du schon mal mit deinen Hunden geclickert? Hat es dir gefallen oder war das nichts für dich? Welche Hilfsmittel nutzt du für dein Clickertraining?

 

 

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Hi, ich bin Dani, Bloggerin und Autorin bei Kleinstadthunde. Ich liebe leckeres Essen, tolle Schokolade, spannende Serien und jegliche Art von Abenteuer. Du kannst mich auch auf Facebook und Instagram finden.