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Training,  Hundeleben

Wie trainiere ich die Impulskontrolle meines Hundes? Praktische Tipps und Übungen

Dieser Artikel ist Teil 2 von 2 in der Artikelserie Impulskontrolle

Es gibt zahlreiche Übungen um die Impulskontrolle(IK) des Hundes zu trainieren. Impulskontrolle ist leider eine endliche Ressource im Körper des Hundes. Deshalb solltest du deine Übungen gut strukturieren.

Verlange nicht zu viel auf einmal und setze Prioritäten. Wo ist dir Impulskontrolle besonders wichtig? Und wo kannst du darauf verzichten? Denn jedes mal, wenn sich dein Hund beherrschen muss, wird eine gewisse Menge Impulskontrolle verbraucht und der Hund baut Frustration auf. Impulskontrolle und Frustration gehen Hand in Hand, also vermeide es den Hund während der Übungen zu sehr zu frustrieren. Andernfalls könnte seine Stimmung kippen und das Training wäre gelaufen. Anstatt dem Hund also nur ein „Nein“ an den Kopf zu schmettern wenn er zum Beispiel Unrat fressen will, würde in diesem Fall ein Alternativverhalten sinnvoll sein. Wie die Umorientierung zum Halter und eine entsprechende Belohnung.

Zum Glück lässt sich die Impulskontrolle wieder aufladen bzw. regenerieren, sodass du hoffentlich nie den Nullpunkt erreichst. Die Regeneration passiert einerseits durch Schlaf, Nahrungsaufnahme oder durch Entspannung. Deshalb sind Ruhetage mindestens genauso wichtig wie eine sinnvolle, bedarfsgerechte Auslastung.

Regeln:

  • Ruhezeiten einhalten: Schlaf ist wichtig, nicht nur um die IK wieder zu regenerieren.
  • Bedarfsgerechte Auslastung: freies Laufen ist genauso wichtig wie die kopfmäßige Auslastung.
  • Auf Ballspiele, wo der Hund unkontrolliert dem Ball hinterher hetzt, verzichten.
  • Prioritäten setzen: Ist es tatsächlich wichtig das der Hund 10 Minuten sein Futter anstarrt oder vor der Tür sitzt bevor er die Freigabe erhält? (IK → endliche Ressource, sinnvoll und planvoll verbrauchen)
  • Kurze Trainingseinheiten
  • Übungen in den Alltag mit einbauen. Es bringt nix wenn der Hund bei einem Ballwurf erst aufs Freizeichen hinterher sprintet, an der Tür jedoch Tango tanzt bevor es raus geht. Hierzu bieten sich speziell Übungen an, die nach einem Durchgang beendet sind (ruhiges Verhalten an der Tür,              geduldiges warten beim füttern …). → one trial learning.

Hilfreich:

Übungen:

Apportieren
Beim apportieren, was bei den meisten Hundehalter via Bällchen geschieht, kann man wunderbar Impulskontrolle üben. Anstatt das Bällchen (oder Apportel, was auch immer), zu werfen und den Hund hinterher hetzen zu lassen, bietet es sich an, dem Hund beizubringen erst nach der Freigabe hinterher zu hetzen. Vielleicht müsst ihr anfangs den Hund sichern und das Bällchen nicht ganz so weit werfen. Oder ihr müsst das Bällchen weg tragen, ganz sachte hinlegen und dann zum Hunde zurück gehen und ihn dann schicken. Je nachdem wie euer Hund auf das Bällchen fixiert ist.

Möglich ist auch,

  • den Hund auf dem Weg zum Bällchen abrufen, ins Platz/Sitz bringen und erst dann weiter zu schicken.
  • zwei Bällchen werfen und den Hund entweder erst das eine oder das andere oder in bestimmter Reihenfolge bringen lassen.
  • das Bällchen an dem Hund vorbei kullern lassen und für das ruhige Abwarten belohnen.

Generell sind Übungen aus der Dummyarbeit sehr empfehlenswert!

Futter
Auch mit Hilfe des Futters lässt sich Impulskontrolle üben. Dies ist je nach Hund und seiner Beziehung zum Futter unterschiedlich schwierig für ihn.

Du kannst zum Beispiel

  • deinem Hund beibringen, das Leckerchen in der geschlossenen Hand nicht heraus zu kratzen, sondern stattdessen dich anzuschauen und zu warten, bis du das Futter frei gibst. So oder so ähnlich könnte man auch das „Schau“ auf Signal trainieren.
  • Leckerchen auf dem Boden liegen lassen und deinen Hund erst auf Signal los schicken. Königsklasse: Leckerchen auf seinen Pfoten legen und ihn erst nach Freigabe fressen lassen. Meisterklasse: Das Futter auf die Nase legen und den Hund abwarten lassen.

Umweltbelohnungen
Nicht immer will der Hund eine Belohnung in Form von Futter oder Spiel. Manchmal sind es auch die sogenannten Umweltbelohnungen die dem Hund wichtiger sind. Zum Beispiel aus dem Kofferraum springen, Schnüffeln gehen, Spiel mit Hundekumpels, Wälzen, etc.

Zusammengefasst

Eine erwünschte Handlung mit etwas bestätigen, was der Hund in der jeweiligen Situation sowieso gerne tun würde und dadurch die erwünschte Handlung verstärken

Bei jagdlich ambitionierten Hunden ist das natürlich nicht immer machbar, da muss man dann erfinderisch werden, versuchen mit Dummies o. ä. zu arbeiten.

Hast du noch Tipps oder tolle Übungen? Dann her damit 🙂 Schreib sie gerne in die Kommentare.

Weiterlesen:<< Was ist Impulskontrolle bei Hunden?

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